Ein qualitativ fraglicher Schnappschuss aus dem Alltag, Instagram-Filter darüber legen, posten und fertig. So einfach und banal war Instagram vor etwa 3 Jahren.
Obwohl sich Instagram in den letzten 2 Jahren und vor allem seit der Übernahme von Facebook-Gründer Mark Zuckerberg doch deutlich verändert hat (ich sag nur Fake Follower, Like Bots, neuer Algorythmus oder seit Neuerstem Shadow Ban) ist diese App nichtsdestotrotz bei vielen kaum wegzudenken. Vor allem in der Welt der Blogger spielt sie eine bedeutende Rolle, da sie für das Bewerben des eigenen Blogs genutzt wird und man darüber hinaus die Möglichkeit hat seine Follower am Leben ein bisschen (manche mehr, manche weniger) teilhaben zu lassen.
Auch wenn Instagram schon lange nicht mehr das ist was es mal war und es mittlerweile echt schwierig geworden ist neue Follower zu gewinnen bzw. es mich mehr als demotiviert, wenn an manchen Tagen mehr Abonennten gehen als kommen, nutze ich diese App dennoch sehr gerne. Denn letztendlich kommt es meiner Meinung nach nicht auf die Anzahl der Follower an. Doch das haben viele, glaube ich, noch nicht ganz verstanden, denn sonst würde es nicht so viele Like Bots – so genannte Roboter welche Likes verteilen – geben. Und wozu zur Hölle kauft man sich Follower? Ich bekomme so oft irgendwelche dubiosen Mails, wo mir um $ 500,- oder sogar $ 1000,- Follower angeboten werden.
Für mich ist Instagram vor allem eine tolle Inspirationsquelle, wo man sich mit anderen austauschen kann. Und genau darauf kommt es doch an, oder? Was bringen mir 50-100k Follower, wenn aber nur 200 Leute meine Bilder liken und kaum Kommentare unter meinen Bildern stehen? Und wenn man sich manche Profile anschaut, dann sieht es genauso aus. Glaubt ihr wirklich, dass diese Tausenden von Follower echt sind? Wohl kaum.
Um Fake- und Spamaccounts einzudämmen hat man vor kurzem den so genannten Shadow Ban ins Leben gerufen. Bestimmt habt ihr schon davon gehört. Manche Hashtags wurden gesperrt, sodass beispielsweise ein Bild von mir bei dem Hashtag #blogger_at nicht mehr für alle sichtbar ist, sondern lediglich für meine Follower und mich. Das hat wiederum zur Folge, dass weniger neue potenzielle Abonnenten auf mein Profil aufmerksam werden. Das ist natürlich sehr schade, da man noch weniger Reichweite erreicht.
Wie gesagt, prinzipiell ist es mir egal wie viele Follower ich habe, aber wenn wir uns mal ehrlich sind, dann wünschen wir uns alle Anerkennung, Likes und neue Abonnenten für unsere Bilder, in welche wir teilweise ziemlich viel Zeit und Mühe stecken. Denn, dass die vermeintlich spontanen Schnappschüsse heutzutage teilweise Stunden oder sogar Tage vorher geplant, fotografiert und nachbearbeitet wurden, ist längst kein Geheimnis mehr.
Bilder unter dem Hashtag #wokeuplikethis haben beispielsweise schon lange nichts mehr mit der Realität zu tun. Im Gegenteil… man steht (im besten Fall) eine halbe Stunde früher auf, führt zunächst seine morgendliche Routine im Bad durch, schminkt einen „no make-up – Make-up Look“, verwuschelt kontrolliert seine Haare (ein schnelles Selfie kann man zwischendurch noch zum Hashtag #messyhairdontcare machen), schmeißt sich ins Bett zurück (natürlich ausgestattet mit weißer Bettwäsche) und etwa 50 Fotos später (und vielleicht einem genervten Partner) ist das ’spontane‘ Foto fertig. Zumindest fast… denn dann beginnt erst der Bearbeitungsmarathon…
Das ganze ist natürlich etwas überspitzt geschrieben, aber so oder so ähnlich läuft es nun mal ab. Die meisten machen ihre Fotos für Instagram mittlerweile mit einer Spiegelreflexkamera, Dekoartikel für Fotos werden nach einem bestimmten Farbschema gekauft, um einen einheitlichen Feed zu garantieren, und Fotos oder Outfitshoots werden Tage vorher geplant.
Auch wenn das ganze was ich schreibe etwas negativ klingt und viele darüber bestimmt nur den Kopf schütteln, muss ich gestehen, dass es bei mir manchmal auch so in Etwa abläuft. Und wisst ihr was? Ich mache es gerne. Denn wenn es mir keinen Spaß machen würde, würde ich das ganze „Theater“ gar nicht machen.
Und apropos einheitlicher Feed… ich habe gemerkt, dass der mittlerweile unumgänglich auf Instagram geworden ist. Und wisst ihr warum? Euer Feed ist mehr oder weniger euer Aushängeschild, eure Visitenkarte. Das was eine Firma und somit ein potenzieller Kooperationspartner als Erstes sieht.
Wenn ihr wissen möchtet wie ich meine Instagram-Bilder derzeit bearbeite und welche Apps ich dafür verwende, dann lasst es mich gerne wissen und ich tippe für euch einen separaten Beitrag dazu ab.
Wie steht ihr zu dem ganzen Instagram-Thema?
Schreibt mir gerne eure Gedanken in die Kommentare, ich freue mich von euch zu lesen.
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